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19.09.2018

Leichtathletik

Titelverteidigung für Gerhard Zorn

von Christian Töpfer

Zweite Goldmedaille bei der Senioren-WM in Malaga (mit Video)

Auch der zweite Teil der Senioren-Weltmeisterschaft in Malaga verlief für Gerhard Zorn vom TSV Vaterstetten überaus erfolgreich. Eine weitere Gold- und zwei Silbermedaillen in den Staffeln in den Altersklassen M60 bereicherten sein Reisegepäck. Lest hier seinen zweiten Bericht.

Der Sieger lacht, der Zweite lächelt und der Dritte isst seine Medaille auf: Gerhard Zorn bei der Siegerehrung über 400 m inmitten von Trevor Young und Angelo Mauri.

Nach seinen ersten Eindrücken, die uns Gerhard Zorn direkt aus Malaga übermittelt hatte (--> hier nachlesen), folgt nun sein zweiter Bericht, den er nach seiner Rückkehr verfasst hat.

„Mittlerweile bin ich wieder aus Malaga zurück. Der weitere Verlauf der WM war für mich recht erfolgreich, wenn auch nicht so spektakulär wie mein Sieg über 200 m.

Meinen Vorlauf über 400 m konnte ich mit angezogener Handbremse gewinnen – in 1:00,89 Min., der langsamsten Siegerzeit aller Vorläufe. Im Semifinale ging es dann schon zur Sache. Ich gewann meinen Lauf mit 56,74 Sek.. Eine solche Zeit konnte in meinen Augen aus dem Teilnehmerfeld nur noch Trevor Young aus Australien unterbieten. Für die anderen Teilnehmer würde das schon sehr schwer werden. Aber insbesondere Young ist dieses Jahr schon tiefe 55 Sek. gelaufen, eine Zeit, die ich in Wettkämpfen heuer noch nicht geschafft habe. Im Semifinale begnügte er sich mit 58,03 Sek., denn auch damit konnte er seinen Lauf locker gewinnen.

Die Bahnaufstellung fürs Finale war nicht in meinem Sinne. Ich war auf Bahn 5 relativ weit außen platziert, während Young zwei Bahnen links von mir auf Bahn 3 lief und sich an mir orientieren konnte. Dem US-Läufer Ben James, ebenfalls links hinter mir, und dem Italiener Angelo Mauri rechts vor mir auf Bahn 6 wollte ich durch schnelle erste 100 Meter den Schneid abkaufen. Das gelang, aber nicht bei Young. Er hielt mit und konnte mich ausgangs der Zielkurve überholen. Beim Einbiegen auf die Zielgerade lag ca. zwei Meter vor mir. Ich konnte aber nochmal kontern, ihn überraschen und bis zum Ziel einen deutlichen Vorsprung herauslaufen. Mit der Zeit von 55,88 Sek. konnte ich damit meinen Titel von der letzten WM in Perth 2017 verteidigen. Young wurde mit 56,54 Sek. Zweiter. Den dritten Platz belegte Mauri mit 58,59 Sek.

Am Sonntag, dem letzten Tag der Weltmeisterschaft, fanden die Staffeln statt. Ich durfte für die deutsche Mannschaft mitlaufen und mit beiden Staffeln Silber gewinnen. Bemerkenswert dabei vielleicht, dass die 4x100m-Staffel ein rein bayerischer Beitrag war, mit Matthias Konopka und Roland Eberle vom TV Gunzenhausen, Gunter Langenbach vom 1. FC Passau und mir vom TSV Vaterstetten als Schlussläufer. Erster wurde die US-Staffel, die beim letzten Wechsel uneinholbar vorne lag. Die zu diesem Zeitpunkt an zweiter Stelle liegende australische Staffel machte einen Wechselfehler und wurde später disqualifiziert, so dass die Spanier auf Rang 3 kamen.

Bei der 4x400m-Staffel lautete die Besetzung Roland Eberle, Wolfgang Kreemke, Andreas Weise und ich als Schlussläufer. Leider bekam ich den Stab mit ca. 15 m Rückstand, konnte zwischenzeitlich ein wenig Boden gutmachen, aber am Ergebnis nichts mehr ändern. Trevor Young aus Australien war als Schlussläufer zu stark, um den Vorsprung, den sein Team ihm mitgegeben hatte, zu verspielen. Ein Freund hat meinen Lauf mit 55,85 Sek. herausgestoppt. Wenn das stimmt, hätte ich wohl deutlich unter 55 Sek. bleiben müssen, um Young einzuholen und Gold zu gewinnen. Jetzt ist es halt für uns „nur“ Silber, aber eine schöne Revanche für die Australier, die wir vor zwei Jahren in Perth auf heimischem Boden deutlich geschlagen hatten.“

Wie schon beim Finale über 100 m und 200 m gibt es von Gerhards Siegeslauf ein Video auf YouTube.

Der Bericht von Guido Müller über sein Abschneiden in Malaga ist hier zu lesen.
--> zu den kompletten Ergebnissen


Ein bayerisches Quartett gewinnt für Deutschland Silber über 4x100 m: (v.l.) Gerhard Zorn, Roland Eberle, Matthias Konopka und Gunter Langenbach.